Zwölf Humanisten
Der verdrängte Humanismus II. Band
Noch – und noch lange – flackerten im Hintergrund die Scheiterhaufen, waren die Juden ihres Lebens nicht sicher und stöhnten die Opfer in den Folterkellern, als das totalitäre System des Mittelalters erste Risse bekam und der Geist nach fast tausendjähriger Pause kraftvoll nach Europa zurückkehrte. Der Band behandelt Leben und Wirken von Johannes von Tepl (~1342/50-1414), Giovanni Pico della Mirandola (1463-1494), Johannes Reuchlin (1455-1522), Ulrich von Hutten (1488-1523), Sebald Beham (1500-1550), Barthel Beham (1502-1540), Georg Pencz (~1500-1550), Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim (1480-1535), Pietro Aretino (1492-1556), Bonaventure Des Périers (~1500/10-1543/44), Giordano Bruno (1548-1600), Johannes Kepler (1571-1630) - und vielen anderen mehr ...
Der verdrängte Humanismus
I. Band
Seit sich der Kapitalismus zum Monopolismus wandelte, also seit etwa 40 Jahren, wird die Geschichte in allen wesentlichen Bereichen radikal umgeschrieben. Ins Visier der Lohndenker gerät dabei nicht nur die Arbeiterbewegung, sondern auch die heroische Aufstiegsphase des Bürgertums in der europäischen Neuzeit. So sollen Humanismus und Renaissance eine »Erfindung« des 19. Jahrhunderts gewesen sein. Wie aber kam der Humanismus tatsächlich in die Welt? Warum wird er zum Haßmagneten der akademischen Kopflanger? Der Faschismus bedeutete die blutige Negation der humanistischen Prinzipien. Sind sie deshalb obsolet geworden, oder können sie auch im Zeitalter des Neobyzantinismus eine menschheitliche Perspektive geben?
LIBER AMORIS – Das Buch der Liebe
Von William Hazlitt Übersetzt und erläutert von Peter Priskil
Ein früher Fall Polanski
Im ›Liber Amoris‹ – einem Skandalon der englischen Literaturgeschichte – beschreibt William Hazlitt (1778-1830) seine unglückliche Liebe zur Schneiderstochter Sarah Walker. Im sexualprüden viktorianischen England wirkte das Buch wie »ein Schuß im Konzertsaal«. William Hazlitt war der glänzendste Essayist seiner Zeit, ein gefragter Porträtmaler, ein ausgewiesener Shakespeare-Kenner und ein versierter Kunstkritiker. Er war überdies aber ein Anhänger der Aufklärung und der Französischen Revolution und in dieser Eigenschaft ein scharfzüngiger Kritiker der britischen Kriegspolitik gegen Napoleon sowie ein eingeschworener Feind des feudalen Bündnisses von Thron und Altar. Diese Mächte der Finsternis und ihre Mundstücke in Gestalt der damaligen Lügenpresse gingen zielstrebig daran, Hazlitt an den Pranger zu stellen und existenziell zu vernichten – »ein früher Fall Polanski«. –
Der unbekannte Mark Twain
Schriften gegen den Imperialismus
Die in diesem Band versammelten Essays von Mark Twain finden sich in kaum einer Gesamtausgabe seiner Werke und sind auch sonst nur mit größter Mühe und viel Spürsinn aufzustöbern. Bei der Lektüre wird schnell klar, warum: Der glänzende Satiriker begegnet dem Leser hier als unbeugsamer Feind jeglichen Unrechts. Er geißelt die Kriegsverbrechen der aufstrebenden imperialistischen Macht USA in China und auf den Philippinen, zieht die scheußlichen Lynchmorde an Schwarzen in den Vereinigten Staaten ans Tageslicht und zeichnet lebensechte Porträts zweier veritabler Massenmörder seiner Zeit, des russischen Zaren Nikolaus II. und des belgischen Königs Leopold II. Während ein verkommener Zeitgeist den Schriftsteller mittlerweile als »Rassisten« verleumdet, seine Werke aus den Bibliotheken entfernt oder nur sorgfältig verstümmelt nachdruckt, tritt hier der echte, aufgrund medialer Verdrängungsarbeit aber bislang unbekannte Mark Twain wieder in Erscheinung.
Der Kalte Krieg
Wie der Mono-Imperialismus in die Welt kam - Band I. und II.
Peter Priskils Werk über den Kalten Krieg zeigt auf, wie US-Amerika über die totgerüstete Leiche einer spätstalinistisch degenerierten Sowjetunion zur Weltherrschaft gelangte. Eines sei vorab verraten: garantiert nicht wegen der angeblichen Überlegenheit der »freien Marktwirtschaft« oder gar der »Demokratie«, wie die Nachplapperer schwätzen, die Professoren dozieren und die Journaille rülpst.
Paul Verlaine - Meine Gefängnisse
Meine Erinnerungen an die Commune
Aus dem Französischen übertragen von Peter Priskil
Der französische Dichter Paul Verlaine (1844–1896) tritt dem Betrachter als merkwürdig zerrissene und vielschichtige Persönlichkeit entgegen: als feinsinniger Poet und alkoholsüchtiger Gewaltmensch, als Anhänger der Pariser Commune und zeitweise glühender Katholik, als Bürger und Vagabund, Ehemann und Homosexueller, Melancholiker und Sarkast. Leitlinie seines künstlerischen Schaffens wie seines gesamten Lebens war, wie Peter Priskil in seiner Studie darlegt, der Kampf um die Wahrung seiner Identität: die Anpassungsverweigerung. Die Antwort der Gesellschaft bestand in der Gewalt als ultima ratio der Willensbrechung – eben jene Gefängnisse, in denen der Dichter schmachtete und von deren Schrecken er erzählt.
Paul Verlaine – der »verruchte« Dichter
Jenseits des Bösen
Das erotische Werk von Félicien Rops
Von Joris-Karl Huysmans
Joris-Karl Huysmans – Avantgardist und schräger Heiliger
Von Peter Priskil
Der symbolistische Schriftsteller Joris-Karl Huysmans, der mit seinem Roman A Rebours (›Gegen den Strich‹) Weltruhm erlangte, hatte sich als anerkannter Kunstkritiker in späteren Jahren dem erotischen Werk des belgischen Graphikers und Illustrators Félicien Rops zugewandt. Diese Studie liegt nun erstmals vollständig in deutscher Übersetzung vor. – Peter Priskil beleuchtet in seinem Essay den Werdegang des Romanciers, der in religiösem Wahn endete, und untersucht die »satanische« Phase der beiden Künstler vor dem Hintergrund des Fin de siècle, im Spannungsbogen von Charles Baudelaire bis zu den Surrealisten.
Die Karmaten
oder: Was arabische Kaufleute und Handwerker schon vor über 1000 Jahren wußten: Religion muß nicht sein
Die Karmaten, eine Ketzerbewegung im islamischen Frühmittelalter, gründeten den ersten religionslosen Staat der Weltgeschichte – kein Wunder, daß kaum jemand sie kennt. Nur hinter vorgehaltener Hand und mit gebührendem Schauder wissen wenige Kundige zu berichten, daß die Karmaten bei einem Überfall auf Mekka den Schwarzen Stein der Kaaba raubten, den höchstrangigen Fetisch der von Mohammed begründeten Religion. Noch spektakulärer ist jedoch die Tatsache, daß der karmatische Staat doppelt so lange Bestand hatte wie die Sowjetunion und so übel beleumundet war (und ist) wie diese. Die Karmaten nahmen ihren Ausgang im Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris, und ihr Gründer Hamdan Qarmat war dem Kalifen so verhaßt wie Saddam Hussein dem US-Präsidenten. Zum ersten Mal seit über 100 Jahren, erstmals in deutscher Sprache überhaupt, werden alle verfügbaren, sorgsam in klerikalen oder akademischen Giftschränken verwahrten Quellen über die Lehre, Organisation und Geschichte der Karmaten vorgeführt und ausgewertet.
Mit einem Anhang: »Die drei Betrüger: Moses, Jesus und Mohammed« (De tribus impostoribus) – eine Religionskritik der frühbürgerlichen Revolution (»Humanismus«) auf der Basis ar-Razis (864–935), die jetzt, in der globalen neobyzantinischen Dekadenz, schon wieder »undenkvoll« geworden ist.
»Den Papst an die Laterne, die Pfaffen in die Klapse!«
Schriften zu Kirche und Religion (1790-1794)
Von Jacques-René Hébert
Jacques-René Hébert (1757-1794) ist neben Marat der bedeutendste, freilich übel beleumundete und mittlerweile gänzlich in die Vergessenheit gestoßene Kämpfer und Agitator für Freiheit und Gleichheit der französischen Revolution. Maßgeblich ihm ist die mehrmonatige Entchristianisierung des revolutionären Frankreich zu verdanken.
Freuds Schlüssel zur Dichtung
Drei Beispiele: Rilke, Lovecraft, Bernd
Sigmund Freud hat die geisteswissenschaftlichen Gebiete – Religion, Geschichte und Literatur – einmal als die 'Kolonien' der psychoanalytischen Forschung bezeichnet. (...) Jene 'Kolonien', insbesondere die Literatur, liefern eindrucksvolle Bestätigungen für die Richtigkeit aller von der authentischen Psychoanalyse getätigten Aussagen – der Existenz des Unbewußten, der infantilen Sexualität, des Ödipuskomplexes, um nur die allerwichtigsten Erkenntnisse zu nennen – und gewähren eine Vorstellung davon, wie vielfältig die Anwendungsmöglichkeiten der Psychoanalyse sind.
Taslima Nasrin
Der Mordaufruf und seine Hintergründe
Peter Priskil, Verfasser der vielbeachteten literarischen Biographie über Salman Rushdie – der ersten und bis heute einzigen im deutschsprachigen Gebiet –, befaßt sich in seiner Studie mit dem schriftstellerischen Werk der mit dem Tod bedrohten, ins Exil gejagten Autorin sowie mit den Ursachen und Hintergründen ihrer Verfolgung. Im Mittelpunkt seiner Untersuchung steht der in Europa gänzlich unbekannte Roman »Lajja«, der kurz nach seinem Erscheinen in Bangladesch verboten wurde. In weiteren Kapiteln befaßt er sich mit den Pogromen der religiösen Fanatiker gegen die Schriftstellerin, wobei er neben den Berichten europäischer Zeitungen auch die Berichterstattung der indischen Presse auswertet; des weiteren gibt er einen Überblick über die seit dem Mordbefehl Khomeinis gegen Rushdie weltweit rasant vorangeschrittene Offensive des Islams, die in jedem Stadium die Billigung, ja Unterstützung des Westens findet. In einem abschließenden Kapitel diskutiert er die Frage, warum die Autorin entgegen ihrem eigenen Bekunden als »Feministin« bezeichnet wird, und zeigt anhand dieser Thematik die neue Qualität der religiösen Offensive im »Fall Nasrin« auf.
In der Einleitung dieser Studie heißt es unter anderem: »Unser erstes Interesse gilt dem Werk, an dem sich die Mordlust religiöser Fanatiker aufs neue entzündete ... Der Zugang zur Quelle, dem inkriminierten Buch, ermöglicht allein eine Antwort auf die Frage, weshalb sie denn verschüttet beziehungsweise verunreinigt werden soll; die finsteren Absichten der Mordbrenner und die trüben ihrer westlichen Steigbügelhalter erscheinen erst so in treffendem Licht ...«
Kriegsverbrechen der Amerikaner und ihrer Vasallen gegen den Irak und 6000 Jahre Menschheitsgeschichte
Damit die Kolonialisten nicht das letzte Wort behalten:
Beate Mittmann und Peter Priskil haben sich mehrere Wochen als Gäste des Ministeriums für Kultur und Information im Irak aufgehalten. In ihrem Buch berichten sie über die Auswirkungen der US-Aggression gegen das Land und entlarven die westliche Propaganda vom "chirurgisch sauber geführten Krieg" als Zwecklüge. Sie zeigen auf, wie das einst reiche Land Irak durch die "Operation Wüstensturm" zugunsten des Scheichs von Kuwait in die Steinzeit zurückgebombt werden sollte: durch die gezielte Zerstörung sämtlicher Schlüsselindustrien, der wichtigsten Transportwege, durch die Vernichtung der Lebensmittel- und Konsumgüterindustrie, der Kraft- und Wasserwerke, der Elektrizitäts- und Telekommunikationszentren und durch gezielten Terror gegen die Zivilbevölkerung. Verwüstete Krankenhäuser, zerbombte Schulen und Kindergärten, eingeebnete kulturelle Einrichtungen in den Städten geben ein beredtes Zeugnis vom kolonialen Krieg Bushs und seiner Hilfstruppen gegen den Irak, womit das Jahr 1 der uneingeschränkten US-Weltherrschaft eingeläutet wurde.
Einen besonderen Schwerpunkt der Recherchen bildet die Vernichtung der historischen und kulturellen Reichtümer des alten Mesopotamien. Die Verfasser haben, soweit möglich, die bedeutendsten historischen Stätten und Museen des Irak besucht und sich vor Ort ein Bild vom Kulturvandalismus der amerikanischen Soldateska gemacht. Sie veröffentlichen erstmals eine Liste mit all den Kulturschätzen, die von GIs und iranischen Marodeuren geraubt worden sind und in internationalen Auktionshäusern verschachert werden.
Außerdem liefern die Autoren Beweise für die von den US-Truppen begangenen Kriegsverbrechen an irakischen Soldaten, insbesondere das Lebendigbegraben mehrerer tausend irakischer Armeeangehöriger während der Kampfhandlungen. Das Buch enthält Bilder und Berichte, die man in keiner Zeitung findet, die nicht direkt von den Opfern herausgegeben wird. Es zeigt ein zerstörtes Land, das jetzt im Würgegriff der Blockade gehalten wird, dessen Führung erpreßt und gedemütigt werden soll, dessen Bewohner hungern müssen, weil sie sich nicht der amerikanischen Weltherrschaft unterwerfen wollen.
Salman Rushdie
Portrait eines Dichters
1989, in dem Jahr, in welchem Khomeini zur Ermordung Salman Rushdies aufrief, veröffentlichten wir die bis heute einzige deutschsprachige Untersuchung über den vom Islam gejagten, vom Westen verratenen Dichter. Peter Priskil stellt in seiner literaturwissenschaftlichen Analyse heraus, warum Rushdie von religiösen Fanatikern mit dem Tod bedroht wird. Die Studie belegt, daß mit der Verfolgung des Dichters die letzten Überreste der Französischen Revolution liquidiert und altbekannte Zustände eingeführt werden sollen: die Zeit der Ketzerprozesse und Scheiterhaufen, das klassische Mittelalter, in der die Religion das Sagen hat und auf Vernunftgebrauch die Todesstrafe steht.
Daß sich diese menschenfeindlichen Zustände auch in Deutschland schon wieder fest etabliert haben, zeigte sich in aller Deutlichkeit auf der Frankfurter Buchmesse 1989. Während der Ahriman-Verlag Dr. Priskils Portrait des Dichters vorstellte, mußte er (in einem an die Messebesucher verteilten Flugblatt) bemerken: »Der wichtigste Autor fehlt.« Denn sich feige vor der Macht der Ayatollahs beugend, hatte sich in der BRD kein Verleger gefunden, der die ›Satanischen Verse‹ in deutscher Sprache dem Publikum rechtzeitig zugänglich gemacht hätte.
Eine Podiumsdiskussion zum Thema – veranstaltet vom Internationalen Solidaritätskomitee für Salman Rushdie – wurde, auf daß sie möglichst unbemerkt bleibe, in ein Hinterstübchen des Messegeländes verlegt und nur äußerst spärlich angekündigt. Neben Peter Priskil saßen unter anderem der damals noch Grüne Otto Schily, der Verleger Klaus Wagenbach und der im Exil lebende iranische Schriftsteller Bahman Nirumand auf dem Podium. Dr. Priskil legte – sehr zum Ärger der anderen Teilnehmer – während der vom Fernsehen aufgezeichneten Diskussion klar und unmißverständlich dar, was von der seitens der Politiker und Verleger gezeigten ›Solidarität‹ mit Rushdie zu halten ist (so weigerte sich beispielsweise Schily, den Fall Rushdie im Bundestag zur Sprache zu bringen).
Verblüffend, zumindest für denjenigen, der Illusionen bezüglich einer freien Presse hegte, war das, was anschließend in der Sendung ›Aspekte‹ des bei der Diskussion anwesenden ZDF zu sehen war: Der wichtigste Redner fehlte. Die unbequemen Beiträge Priskils waren aus dem Filmstreifen herausgeschnitten.
Jesus – Bhagwan: ein Vergleich & Bhagwan oder das Dilemma einer menschenfreundlichen Religion
Das erste ungläubige Buch über Bhagwan. Seine Gläubigen werden es nicht mögen, aber alle wohlfeil Kryptogläubigen angeborener Mehrheitsreligionen noch erheblich weniger. Der Historiker Peter Priskil vergleicht Bhagwan ohne Vorurteile und so objektiv wie möglich mit seinem berühmten jüdischen Vorläufer, der Psychoanalytiker Fritz Erik Hoevels weitet seine Untersuchung der Bhagwan-Religion zu einer Psychoanalyse der Religion allgemein aus.